Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?

Das ist der Titel eines Buches - der Autor David Precht? Ich bin jemand der sich schlecht Namen merken kann :-). Der Titel hat mir zu denken gegeben und ich greife immer wieder gerne darauf zurück.

Es gibt den, der sich zuerst immer informiert, der Sicherheit haben will. Der ewig abwägt und dann vor Ungeduld eine spontane Entscheidung fällt.

Kopf:Bauch. Es gewinnt fast immer der Bauch obwohl der Kopf immer beschäftigt ist und ewig geglaubt hat, dass er das Ruder hält.
Manchmal ist es für mich schwer, zu akzeptieren, dass die Dinge anders laufen als ich geplant habe. Ich beiße mich dann dran fest und brauche eine ganze Weile, bis ich erkenne, daß es besser ist mich davon zu lösen. Aber irgendwann schaffe ich's dann und löse mich. Ich finde eine Lösung.

Da ist der Bodenständige, der Naturliebhaber, aber auch der, der sich für etwas begeistern kann und dann schnell mal abhebt.

Mir gefällt es unterwegs zu sein, etwas zu unternehmen, frei zu sein mich hierhin oder dorthin zu wenden.

Wenn ich zurück schaue - auf die vergangenen 8 Wochen - bin ich sehr zufrieden mit meinem Weg.

Der Weg ist das Ziel. Schöner finde ich diese taoistische Weisheit noch in der folgenden englischen Variante.

Damit kann ich mich sehr gut identifizieren. Das ist genau das was ich unterwegs fühle - Happiness. Zögern und Zaudern mag ich nicht. Auch zu lange Pausen sind nicht meins. Zur Ruhe kommen fällt mir schwer. Immer wiedet Sprenge ich die Ketten von Zu stringenten Zielen und Pläne werfe ich gerne mal über Bord.

Ich traue mir mittlerweile mehr zu. Es gefällt mir, mich auf unbekanntem Terrain zu bewegen - auch wenn ich manchmal meine Grenzen finde.

Jetzt kann ich Freude in den kleinen Dingen des Lebens finden (Essig und Öl für einen Salat zu haben oder ein Stück Butter). Ich fotografiere sehr gerne und freue mich über manch gelungenen Schnappschuss. Es ist glaube ich dieses Fokussieren des Moments und die Konzentration, die es erfordert. Größeren Herausforderungen stelle ich mich gerne. Um sie bewältigen zu können ist wieder Konzentration erforderlich und der Mut es Anzugehen. Im Alltag bin ich eher unkonzentriert.

Ich bin dankbar, dass ich hier sein kann. Die Realisierung dieses lange gehegten Traumes tut mir gut. Ich wachse mit den Aufgaben.

Ich vermisse aber auch Claudia, meine Familie und meine Freunde. So gerne ich allein in der Natur bin, so bin ich doch auch ein Partner- und Familienmensch. Immer öfter fühle ich, dass es schöner wäre manche Erlebnisse real zu teilen.

Ich schreibe gerne diesen Blog und freue mich sehr über euer Feedback. Das mit dem Schreiben von Erlebtem und Lebensweisheiten könnte mir gefallen.

Maria aus Chile, der ich am letzten Abend in Te Anau zufällig in der Küche begegnet bin, hat mir beim Essen erzählt, dass sie ein Buch schreiben möchte, wenn sie wieder zu hause ist. Sie hat mir "On Writing" von Stephen King empfohlen. Ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe noch nie ein Buch von dem gelesen. Das könnte das erste sein.

Ich mag, hier vielen Menschen zu begegnen, die auch auf der Suche sind und mich mit denen zu unterhalten. Ich merke dann, dass ich nicht der einzige Suchende bin.

Unterwegs vom Sucher zum Finder :-).

Liebe Cordelia, hoffe, deine Fragen halbwegs beantwortet zu habe. Deine Fragen an mich sind auch meine Fragen. Habe mir heute die Zeit genommen, Antworten zu formulieren. Hat mich erst bisschen aus dem Tritt gebracht, war aber wichtig. Danke der Nachfrage.
Auch deine Erfahrungen in der fremden Kultur sind nicht eindeutig, wie ich deinem Kommentar entnehme.

My Way NZ ist in 5 Wochen erst mal beendet.
Aber My Way geht weiter.